Präsident Alois Knüsel begrüsst zum heutigen Meeting, im Besonderen mit ausserordentlichen Freude unseren heutigen Redner Baptist Reichmuth, welcher mit dem Referat zur AGRO Energie AG die Folge der KMU-Betriebe ergänzt.
Mit ausserordentlicher Freude darum, weil eine Absage des Referates nach dem unerfreulichen Brandereignis verständlich gewesen wäre. So bestätigt Baptist Reichmuth die treffende Aussage seiner Frau, dass er ein Zukunftsmensch sei, immer vorwärts schauend, da die Gegenwart ja schon erledigt sei!
Baptist Reichmuth begrüsst die Anwesenden und weist gleichwohl auf die visuelle Begrüssung der Präsentation hin, welche noch vor dem Brand datiert. Die AGRO Energie ist immer noch daran das Ereignis zu verkraften und den Wiederaufbau mit aller Kraft und Einsatz voranzutreiben. Es bleibt aber klar festzuhalten, dass der Brand das Herz der Anlage getroffen hat und man, abgesehen von der Holzfeuerungsanlage und dem Notkessel (Oel) wieder bei Null startet. Das Ziel ist es für den Winterbetrieb wieder die maximale Leistung bringen zu können und dass gleichzeitig alle Revisionsarbeiten der Oekoheizung vor Weihnachten ebenfalls abgeschlossen werden können.
Im Weiteren will man aus dem Ereignis lernen. Die Hauptursache ist vorwiegend im Holzbau zu suchen. So soll nun beim Wiederaufbau eine sensibilisierte Materialverwendung erfolgen. Die bisherige Holzkonstruktion weicht einem Betonbau und neu Eisenträger verwendet. Allfällige Feuerungs- und Brandquellen sind zu eliminieren. Der Wiederaufbau ist im vollen Gang; derzeit arbeiten die Bauunternehmungen in 3 Schichten. Terminlich sei man auf Kurs, das gesteckte Ziel erreichen zu können. Die Ausfälle bei Kunden hielten sich im Rahmen, so haben die einen gar nichts bemerkt und andere nur von Freitagabend auf Samstagmorgen, was aber mit einem zusätzlichen Pullover überbrückbar gewesen sei.
Die
AGRO Energie AG ist zu 50% in privater und zu 50% in öffentlicher Hand. Im Fokus steht die regionale Energieversorgung, was die 130‘000.00 Einwohner des Talkessels Schwyz umfasst. Die Energielieferung soll zu 100 % möglich werden. Baptist Reichmuth informiert und erläutert weiter folgende Punkte:
- Holzfeuerungs- und Biogasanlage
- Stoffkreislauf
- Meilensteine
- Energieerzeugung und Wärmelieferung für die 500 bereits angeschlossen Haushalte (inkl. Spital und Kloster Ingenbohl)
- CO2-Ausstoss und –Einsparung
- Technische Installationen
- Fernwärmenetz Schwyz (derzeit Ausbau Bahnhofstrasse, Schwyz /zukünftig Rickenbach ab Frühjahr 2013)
- Technische Grundlagen
- Energiekosten (sind indexiert und öffentlich transparent)
- Fernwärmespeicher als Lebensnerv der Anlage. So liegt die Herausforderung in der laufenden Anpassung an das unterschiedliche Kundenbedürfnis. Demzufolge wird durch die Schwankungen die Erreichung eines optimalen Wirkungsgrades empfindlich beeinträchtigt.
Angesprochen auf den
Wärmeverlust hielt B. Reichmuth fest, dass die Pumpleistung die Verweilzeit in der Leitung definiert. Die oft vermutete Witterung resp. Temperatur habe hierzu keinen Einfluss. Ueber den Winterbetrieb resultiere bei einer max. Pumpleistung ein Verlust von 7 %, dies gegenüber 20 % während des Sommerbetriebs mit minimaler Pumpleistung.
Die
Rohstoffbeschaffung stosse in der regionalen Betrachtung im Biogasbereich auf Grenzen. Ansonsten sei diese unproblematisch.
Ob es stimmt, dass die Anlage nicht
feuerpolizeilich abgenommen worden sei, bestätigt er und verweist auf den laufenden Bauprozess. Die Bautechnische Ausführung war korrekt und teilweise sogar über den Auflagen. In der Rückblende kann man jedoch festhalten, dass eine Zwischenkontrolle sinnvoll gewesen wäre.
Dass der geplant 40m hohe
Speicherturm die Gemüter erhitzt und das Landschaftsbild vorerst beeinträchtige sei verständlich aber unumgänglich. Die optimale Speicherkapazität erfordert rein physikalisch eine hohe, schmale Bauweise. Durch weitere im Laufe der Zeit hinzukommende, höhere Gebäulichkeiten, werde sich auch der Turm abschliessend ins Bild integrieren.
Unser
Präsident Alois Knüsel verdankt den informativen Vortrag und zeigt sich sehr beeindruckt über die vollbrachte Leistung und die Pionierarbeit. Zum Zeichen des Dankes und mit den besten Wünschen für das weitere Geschehen übergibt er Baptist Reichmuth eine kleine Versüssung.
Rot. Corinna Strickler