Kontakttreffen: Besuch vom RC Pfaffenhofen

Freitag, 11. September 2009

Die Wochenberichtschreiberin Adelin Riedweg

Freitag, 11. September 2009, ab 18:45 Uhr, Hotel Alexander, Weggis

Der Auftakt des dreitägigen Treffens der beiden Partner-Clubs RC Pfaffenhofen/Imst und RC Schwyz Mythen auf der Terrasse des Hotel Alexander, Weggis, bei Rotarier Hans Hasler, steht unter dem Motto: Get together. Bei «Finger food» und Wein und bei angeregten Gesprächen werden Kontakte geknüpft oder alte Bekanntschaften aufgefrischt. Die angeregten Gespräche werden unterbrochen durch die Begrüssung unseres Präsidenten Manfred Neher.

In seiner Begrüssungs-Ansprache heisst Manfred unsere rotarischen Freunde aus Pfaffenhofen aufs herzlichste Willkommen.

In seiner Begrüssungsrede geht er von der Hoffnung aus, dass alle eine gute Anreise an die Luzerner Riviera mit den prächitgen Ausblicke auf die Innerschweizer Berge hatten.

Im weiteren erklärte er den Anwesenden die Sagen und Mythen rund um unser Ausflugsziel des Samstags: Den Pilatus.

Zur Zeit der Römer hiess das Bergmassiv mons fractus, das heisst = der gebrochene Berg. Daraus wurde Frakmont oder Fräkmünt.

Die bekannteste Sage übers Pilatusgebiet ist die vom Präfekten Roms in Jerusalem, Pontius Pilatus – wir kennen ihn ja alle aus der Hl. Schrift. Er fand nämlich seine letzte Ruhestätte im inzwischen verlandeten Bergsee namens Pilatussee bei der Oberalp. Diese liegt westlich der Gipfel.

Die Sage geht so: Überall wo man seine Leiche zuvor bestatten wollte, traten heftige Stürme auf. Deshalb wurde ein hoher Berg wie der Frakmont ausgewählt, auf dem ohnehin fortwährend Unwetter tobten. An jedem Karfreitag soll der römische Statthalter von Judäa aus seinem nassen Grab steigen und in vollem Ornat zu Gericht sitzen. Bis ins 16. Jahrhundert hatte der Stadtrat von Luzern das Besteigen des Berges unter Androhung von Strafen verboten. Pilatus sollte im Bergsee nicht gestört – und keine Unwetter heraufbeschworen – werden. Wenn es jemand wagte, etwa durch den Wurf eines Steines in das stille Wässerchen, den Pilatusgeist zu erzürnen, habe es furchtbare Unwetterschläge mit schweren Verwüstungen bis nach Luzern hinunter abgesetzt.

Diese Sage war schon im christlichen Altertum bekannt und im Mittelalter allgemein verbreitet. Ihre Popularität trug viel dazu bei, dass der herkömmliche Name «Fräkmünt» allmählich verdrängt und durch den Namen «Pilatus» ersetzt wurde.

Diese weit zurückreichende Berggeschichte des Pilatus begründet sich in seinem Charakter als berüchtigter Wettermacher, der nach allen Seiten verheerende Wildbäche aussandte. Hochwasser führten immer wieder zu Überschwemmungen in Kriens und in Luzern. Mit Verbauungen bereits im 15. Jahrhundert versuchte man, diese Bäche zu bändigen, was aber erst im 18. Jahrhundert gelang. So ging lange ein schlimmer, übler Ruf vom Berg aus - so wie eben auch von seinem Namensgeber Pontius Pilatus.


Eine weitere Eigenart des Pilatus’ ist: Er ist Wetterprophet der Region. Nachstehend die Wetterregeln:

Hat der Pilatus einen Hut
bleibt im Land das Wetter gut.
Hat er einen Nebelkragen
darf man eine Tour wohl wagen.
Trägt er aber einen Degen,
bringt er uns gewiss bald Regen.

Mit dem ist eine lange Wolkenfahne gemeint. Hintergrund ist, dass die am Berg sichtbare Kondensation auf den Feuchtgehalt der Luft und damit auf die Niederschlagswahrscheinlichkeit schliessen lässt.
- Nun prüfen wir mal zusammen, ob diese Wetterregel zutrifft?


Hoffen wir das nur eine positive Wetterregel unseren Ausflug auf den Pilatus begleiten wird.

Anschliessend übergibt er Jals das Wort. Jals stellt zur Zeit im Hotel Alexander seine aktuellen Werke aus. Die Ausstellung zeigt Bilder in zwei verschiedenen Techniken.

Als Abschluss gibt Theo noch ergänzende Informationen für den morgigen Tag bekannt. Am Abend Tenu leger. Das Schiff ist genügend gedeckt, sodass wir auch ausreichenden Schutz vor allfälligen Regenfällen haben.

Als Geschenk an unsere Freunde überreicht dem Präsidenten des RC Paffenhofen unseren neuen Wimpel, welcher von Jals entworfen wurde.

Der Präsident Rot.Thomas Niesel bedankt sich für das Geschenk, welcher seinerseits nicht mit leeren Händen angereist ist. Im Kühlschrank liegen für alle Münchner Weisswürste bereit. Verbunden mit dem Geschenk wird nebst der Wegleitung für das Zubereiten der Würste auch noch der Zeitpunkt des Verzehrs derselben erklärt:
Zubereitung: Kochen in warmem und nicht im siedenden Wasser. Merke: Falls Wasser siedend-heiss – Würste können platzen. Man verspeist die Weisswürste vor 10.00 Uhr und man verschneide sie nicht mit dem Messer sondern man presst dieselben im Mund aus und zwar derart, dass zum Schluss die Wursthülle übrigbleibt. Und was nicht fehlen darf: Ein Weissbier.
En Guete.

Jetzt geniesst die Gesellschaft das Get together und greift zum Finger food und den diversen Getränken.

Samstag, 12. September 2009

Nachdem auch der Bus aus Brunnen in Weggis beim Hotel Alexander eingetroffen war, starteten die Rotarier/-innen zum gemeinsamen Tagesprogramm auf den Pilatus. Auf der Fahrt nach Alpnachstad gab Frau Judith Portmann eine umfassende Einführung über die Geschichte, Land und Leute für unsere Pfaffenhofener Freunde. Hier bestiegen wir die Zahnradbahn, welche uns auf den Pilatus brachte. Erwähnt sei an dieser Stelle die maximale Steigung von 48%. Auf dem Pilatus angekommen, war anstelle der Sonne der Nebel unser ständiger Begleiter. Trotzdem der Pilatus von Nebel umhüllt war, liessen es sich einige nicht nehmen den Esel, leider ohne Aussicht, zu besteigen.

Beim Mittagessen im Restaurant auf Pilatus wurde an den Tischen rege diskutiert und gelacht. Es herrschte eine gute Stimmung. Nach dem Mittagessen brachte uns die Luftseilbahn nach Fräkmüntegg. Bedingt durch die Wetterlage fuhren einige Pfaffenhofener früher mit der Luftseilbahn nach Kriens zurück, um sich im Atelier von Jals seine Bilder anzuschauen. Die Kinder und Jugendlichen fuhren mit Theo zum Rodelplausch.

Gemeinsam fuhr man mit den beiden Bussen von der Talstation in Kriens zurück nach Weggis oder Brunnen.

Nach einer kurzen Erholung Start zum Abendprogramm um 18.30 Uhr im Hotel Alexander in Weggis zum Apéritif. Anschliessend genossen wir das gemeinsame Nachtessen auf der «Spirit of Lucerne» verbunden mit einer Rundfahrt von Weggis bis Luzern und zurück. Die Aussicht in die Umgebung des Vierwaldstättersees war gut, gab es nur noch Hochnebel. Der Blick von der Bucht aus auf Luzern war für alle sehr beeindruckend. In den Essenspausen konnte man sich auf dem Deck aufhalten, was sehr rege benützt wurde. Das Abendessen mit den erlesenen Weinen aus dem Hause «Alexander» waren ausgezeichnet.

In seiner Ansprache auf «hoher See» kramte Manfred in den Annalen der beiden 27 und 28 Jahre alten, als fast gleichaltrigen Clubs. Es traf dabei auf viele Ähnlichkeiten der zurückliegenden Partnerschaftstreffen.

Die Anfänge der Freundschaft schilderte Manfred wie folgt:

Ich darf jetzt die Anfänge der Freundschaft zwischen unseren Clubs in Erinnerung rufen. Unter Rotary Jahr 1984/85 ist in der Chronik «25 Jahre RC Pfaffenhofen/Ilm» zu lesen: Höhepunkt des Amtsjahres war zweifelsohne der erste Besuch bei unserem späteren Kontaktclub Schwyz-Mythen. Die Schweizer Freunde nahmen uns herzlich auf. Da man sich auf Anhieb sympathisch war (Liebe auf den ersten Blick) wurden freundschaftliche Beziehungen aufgenommen, aus denen sich dann später ein festes Kontaktclub-Verhältnis entwickelt hat. Das schrieb übrigens der hier auch anwesende Rolf Bleutge für den verstorbenen damaligen Präsidenten Wenzel Possinger.

In unseren Unterlagen ist zu lesen: 1983 wurde unser Club durch den Governor aufmerksam gemacht, dass der RC Pfaffenhofen einen Kontaktclub in der Schweiz suche. Unter der Präsidentschaft von Beat Hicklin fand ein erstes Treffen in Schwyz statt. Im Hotel Post Ibach bei Theres und Alois Camenzind wurde ein ausgezeichnetes Essen serviert. Anderntags fand ein Ausflug auf die Rigi statt.

Er leitete über, wie der damalige Präsident Beat Hicklin seine Landsleute und seine Schwyzer Heimat schilderte. Manfred möchte es vor allem denjenigen nicht vorenthalten, welche damals noch nicht dabei waren.

Beat führte aus: Damit Sie, also der RC Pfaffenhofen, uns kennen lernen, wie wir sind und nicht wie wir sein möchten, habe ich zu diesem Buch «Gemälde der Schweiz» aus dem Jahre 1835 gegriffen.

Beat las dann aus diesem Buch vor: In einer eingeschränkten Gebirgsgegend, die keine Städte und keine grössere wissenschaftliche Anstalt besitzt, wo das Hirtenleben die vorherrschende Beschäftigung ist und wo man entfernt von literarischem Verkehre lebt, darf keine grosse Zahl von gelehrten Männern erwartet werden. Nichts desto weniger ging aus dem kleinen Lande eine nicht ganz geringe Zahl durch Wissenschaft oder Kunst bekannt und selbst berühmt gewordener Männer hervor.

Unter den zahlreich aufgeführten Äbten, Landammännern, Historikern und Künstlern ragt ein Name besonders heraus, der des grossen Arztes und Naturforschers Paracelsus. Als Theophrast von Hohenheim - benannt nach dem schwäbischen Stammsitz seines Geschlechts - wurde er 1493 in Einsiedeln geboren. Er lehrte den Studenten an der Universität Basel, dass den wirklichen Arzt erst die Erforschung der Natur unddie Erfahrung am Krankenbettausmacht – das ist heute übrigens wieder so aktuell wie damals. Er wies auch schon auf die vorbeugende und heilende Wirkung einer naturgemässen Lebensweise hin – auch das ist ja wieder hochaktuell angesichts der ausufernden Kosten im Gesundheitswesen.

Paracelsus war auch der Begründer der pharmazeutischen Chemie – die blüht ja mittlerweile in Basel. - Nur eine kleine Anmerkung dazu: Unser derzeitiger Governor Ajay Bhatnagar, ein gebürtiger Inder, hat das in der Behandlung des Mammacarcinoms hochwirksame Standardpräparat Fermara zusammen mit Novartis an der Universität Basel entwickelt. Es verzeichnet mittlerweile einen Milliardenumsatz.

Beat fügte dann ganz bescheiden an: Sie haben es also mit einfachen Bürgern zu tun, siehe auch das Kapitel Charakterschilderung. Dort ist nämlich zu lesen: Ein Hauptzug im Charakter des Volkes des alten Landes ist seintief einwohnender Freiheitssinn, der mit der Anhänglichkeit an seinen Glauben gleichen Schritt geht, sodass beides der Massstab ist, nach welchem alles Neue und Ungewohnte gemessen und sogleich verworfen wird. Beat vermerkte dazu noch - nicht obrigkeitsgläubig - und - mit dieser positiven Charakterisierung, die auch heute noch weitgehend zutrifft, beenden wir unseren kleinen Rundgang.

Ich stehe sicher nicht allein mit meiner Meinung, wenn ich feststelle, dass diese Charakterisierung auch noch nach jetzt weiteren 25 Jahren zutrifft.


Zum Abschluss seiner Rede zog Manfred einen Bogen über das diesjährige Jahrsmotto unseres Weltpräsidenten John Kenny aus Schottland, welches lautet:

«Die Zukunft von Rotary liegt in Ihren Händen».

Unsere Freundschaft lag bisher in guten Händen. – dafür danke ich allen den Rotarierinnen und Rotariern und Ihren Partnern und Partnerinnen ganz herzlich. Die Zukunft unserer Freundschaft liegt in unserer aller Händen. Zu allem unseren Zutun wüsche ich viel Freude, Erfüllung, Glück und Erfolg.

Nachdem alle wieder Land unter den Füssen hatten traf man sich zum Schlummertrunk in der Alexander Bar.

Sonntag, 13. September 2009

Der Sonntagsbrunch ab 09.00 Uhr bildete den Auftakt zum Ausklang und Abschluss der Tage der Partnerschaft unserer beider Clubs. Zahlreiche Mitglieder unseres Clubs mit Partnerinnen waren anwesend. Bei der Verabschiedung vor dem Bus dankte Manfred Theo für die hervorragende Organisation, Hans und Vreni mit Söhne und Schwiegertöchter für die nette und zuvorkommende Gastfreundschaft in familiärer Atmosphäre.

Während diesen Tagen sind Freundschaften vertieft, neue geknüpft worden. Grundlage zu einem erneuten Treffen in Pfaffenhofen.

NB. Die kursiven Texte sind Auszüge der Ansprachen von Rot. Manfred Neher.

Siehe auch Fotoalbum: Treffen 2009 mit RC Pfaffenhofen, 11. 09. 2009 (Link)
 

Kontakttreffen 2009: Besuch vom RC Pfaffenhofen

Dokumente im Anhang