Partneranlass: Werkbesichtigung bei Schwester Gielia Degonda im Thersianum Ingenbohl

Donnerstag, 14. Februar 2013 18:00, Theresianum Ingenbohl, Klosterstr. 14, 6440 Brunnen
Referenten/innen: Schwester Gielia Degonda

Sr Gielia Degonda (www.kloster-ingenbohl.ch/orte/gielia.htm) begrüsst uns herzlich und freut sich, uns einen Eindruck über ihr künstlerisches Schaffen zu vermitteln und ermuntert uns laufend Fragen zu stellen.
 
Gielia Degonda wurde 1937 in Cumpadials GR geboren. Bevor sie in ihren jungen Jahren Studienreisen in Europa, Ägypten, im Vorderen Orient und in den USA unternahm, absolvierte sie ihre Ausbildung an den Fachhochschulen für Gestaltung und Kunst in Luzern und Basel.
 
Gielia Degonda lebt und arbeitet als Klosterfrau in Ingenbohl/Brunnen. Seit ihrer Tätigkeit als Zeichenlehrerin (1969 – 2002) an der Mittelschule Theresianum Ingenbohl ist Gielia Degonda künstlerisch tätig und hat in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie in Publikationen ihr Werk und Wirken der Öffentlichkeit auf eindrückliche Weise dargelegt.
 
Ihre gestalterische Ausdruckskraft, ihre visionäre Sicht und das Sichtbarmachen schöpferischer Gedanken beeindrucken auch uns – und dies vom ersten grossen Bild in der Eingangshalle an, welches sie als junge Klosterfrau schuf und damit rundherum Vertrauen und Anerkennung ihres Schaffens gewinnen konnte. So kamen im Kloster und Theresianum noch etliche gestaltete Gänge, Wände und Fenster hinzu. Die Skizzen hierzu konnten wir in ihrem Werkatelier im 5.Stock bestaunen. Das Atelier ist zweiseitig. Die Südseite dient der Fotografie und die Nordseite der Malerei. Überall im Atelier sind Bündner Steine und andere Naturalien zu betrachten.
 
Gielia Degonda verrät uns, dass sie ein gutes Leben lang nach ihrer Leidenschaft gesucht hat und diese in den Steinen, welche sie über Jahre inspiriert und nicht mehr losgelassen haben, gefunden hat. So wird sie nicht müde, Steine und deren Formen, Schraffuren und Farben bildlich wiederzugeben und mit eigenen Gedanken zu versehen. Auch Neues kann immer wieder entstehen und nimmt seine eigene urtümliche Entwicklung. So fasziniert die mehrfache, bildliche Umsetzung der Madonna oder all die kleinformatigen Zeichnungen, welche in den hübsch arrangierten Schachteln und Boxen inspirieren und zum Stöbern und Verweilen einladen.
 
Nebst Ihren Werken und Erläuterungen vermittelt uns Sr Degonda einen sehr freigeistigen Eindruck. Immer schon habe sie in ihrem Schaffen die Freiheit gesucht und ist der festen Überzeugung, dass ein jeder zu seiner ganz eigenen Freiheit kommen sollte, obwohl es diese nicht absolut zu geben vermag. Die Kunst ist ihr Leben und je länger das Leben dauert, umso interessanter scheint es zu werden. Rückblickend ist sie mit dem Gelebten und Erreichten zufrieden. So würde sie das Selbe wieder tun, nur den regen Austausch mit anderen Künstlern hat sie vermisst. Auf die Frage, ob sie eine theologische Botschaft mit ihren Werken vermitteln wolle, antwortet sie, dass ein jeder Künstler religiös sei und mit seinem Schaffen wirke und bewirke, auch wenn dies immer mal wieder unverstanden bleibe.
 
Unser Präsident Alois Knüsel richtet nach dem bekömmlichen Mal in der gemeinschaftlichen Runde einen herzlichen Dank an Sr Gielia Degonda und hält fest, dass die Ausdruckskraft auch der kleinen Werke in der heutigen Zeit der übergrossen Exzesse umso beeindruckender sei. Als Zeichen unseres Dankes überreicht er ihr eine "permanente Versuchung", was in der Fastenzeit schon fast als unklösterlich erscheint. Sr Gielia Degonda dankt ihrerseits für die innige Begegnung und das entgegengebrachte Interesse und natürlich die überreichte "Versuchung".
 
Rot. Corinna Strickler

Partneranlass 14. Februar 2013: Werkbesichtigung bei Schwester Gielia Degonda im Theresianum Ingenbohl

Dokumente im Anhang