Partneranlass – Atelierbesuch Steiger Masken
Pünktlich begrüssen uns Matthias und Corinna vor dem herrschaftlichen Haus von Frau Steiger, unserer heutigen Referentin. Kaum die Haustüre geöffnet begegnen uns an beiden Wänden des Hausflures Dutzende, nein Hunderte von Gipspositiven der Masken.
Diese Gipspositive wie auch die Negative sind mehr als 100 Jahre alt. Soweit sich die Geschichte des Ateliers zurückverfolgen lässt, kamen die Masken ursprünglich von Spycher AR nach Gersau zur Firma R. Camenzind Spinnerei.
Seit 35 Jahren betreut und betreibt nun Verena Steiger das Atelier. Als gelernte Floristin wurden ihre gestalterischen Fähigkeiten von ihrem Zeichnungslehrer gefördert, sodass sie heute nicht nur Fasnachtsmasken kreiert, sondern auch Theatermasken. Ihr Hauptanliegen und Haupterwerb sind aber ihre Wachsmasken vor allem für die Schwyzer Fäsnächtler (Nüssler).
Neuerdings hat sie aber auch eine grosse Kundschaft aus Basel. Ihre Wachsmasken haben als Basis Gaze und Baumwolle, was sie geschmeidig und plastischer macht, im Gegensatz zu den grossen Masken der Gugger, die aus Pappmasché bestehen. Der zeitliche Aufwand für eine Maske ist beachtlich, nämlich 45 min, der Erlös hingegen eher bescheiden mit Fr. 45.–.
Mit grosser Begeisterung erzählte sie auch von der Wichtigkeit des Maskenbildens in Therapien und vor allem als Kulturgut. Sie selber macht sich Gedanken wie es nach ihr als Einzelkämpferin weitergehen wird, sie ist aber zuversichtlich, dass sie eine zukunftsfähige Lösung für ihre grosse Sammlung an Gipspositiven und Negativen finden wird.
Nach der Besichtigung der Werkstatt und der Negative im Keller dislozierten wir ins Wysse Rössli in Schwyz. Nach dem Genuss eines saisonalen Menus bedankte sich unser Präsident Matthias nochmals herzlich bei unserer Referentin.
Der Wochenberichtschreiber Alois Knüsel