Die neue Axenstrasse – Stand der Planung
fimmtudagur, 24. apríl 2014 12:15, Seehotel Waldstätterhof Brunnen
Vefsíða: http://www.axen.ch
Fyrirlesari(ar): Emil Woodtli, dipl. Bauing. ETH/SIA, Gesamtprojektleiter
Pünktlich um 13.00 Uhr stellt Thomas Wey unseren heutigen Referenten Emil Woodtli, dipl. Bauingenieur ETH/SIA vor und übergibt ihm das Wort.
Emil Woodtli stellt uns das Projekt «A4 neue Axenstrasse» vor:
- Projektstand:
Am 28. Januar 2009 genehmigte der Bundesrat das generelle Projekt A4 Ingenbohl-Gumpisch. Er erteilte gleichzeitig der Bauherrschaft – den beiden Kantonen Schwyz und Uri – den Auftrag, ein Ausführungsprojekt zu erstellen. Das Ausführungsprojekt (Terminologie Bund) entspricht dem kantonalen Auflageprojekt (Terminologie Kantone). Zurzeit laufen die Planungsarbeiten für das Ausführungsprojekt des Morschacher Tunnels und des Sisikoner Tunnels sowie der weiteren Projektteile. Im Herbst 2014 (mit etwas Verspätung, geplant war Sommer 2014) erfolgt das öffentliche Plangenehmigungsverfahren für das gesamte Projekt. Die weiteren Planungsschritte bestehen dann in der Erstellung der Detailprojekte sowie in der Ausschreibung der Unternehmerleistungen.
- Projetziele:
Es gibt diverse Gründe, weshalb die bestehende Axenstrasse den heutigen Bedürfnissen nicht mehr entspricht und durch eine neue Strasse ersetzt werden muss.
- Die Sicherheit und die Verfügbarkeit können heute nur teilweise gewährleistet werden. Felsstürze und Rüfen (Murgänge) haben immer wieder zu Sperrungen der Strasse geführt. 1992 war die Axenstrasse infolge Felssturzgefahr am Ölberg ganze acht Monate vollständig gesperrt. Insbesondere für die Anwohner, Pendler sowie die Schwyzer, Urner und Tessiner Wirtschaft hat eine Sperrung der Axenstrasse schwerwiegende Folgen. Die Sicherheit und die Verfügbarkeit werden mit einer neuen Strasse wesentlich erhöht.
- Die Axenstrasse muss auch als Ausweichroute zum Seelisbergtunnel (A2) verfügbar sein. Diese so genannte Netzredundanz wird mit der neuen Axenstrasse und den zwei längeren Tunnels gewährleistet.
- Der Axenverkehr führt mitten durch das Dorf Sisikon. An Spitzentagen sind es bis zu 14'000 Fahrzeuge – für die Einwohnerinnen und Einwohner eine gewaltige Belastung. Die Ortsdurchfahrt behindert zudem den Verkehrsfluss. Die seit Jahren von Sisikon geforderte Umfahrung kann mit dem Projekt realisiert werden.
- Es profitiert auch der Langsamverkehr (Velos, Landwirtschaftsverkehr, Fussgänger), der in Zukunft über die baulich angepasste alte Axenstrasse geleitet wird.
- Ausführungsprojekt «A4 Neue Axenstrasse»:
Das Projekt besteht im Wesentlichen aus zwei Tunnels und aus einer kurzen offenen Strecke im Bereich «Ort», wo die beiden Tunnels von Norden bzw. Süden ans Tageslicht kommen, um die Anbindung an die bisherige Axenstrasse zu ermöglichen.
- Morschacher Tunnel
Der 2898 Meter lange Morschacher Tunnel beginnt im Norden beim Anschluss Ingenbohl und endet beim Südportal «Ort». Damit wird Brunnen neu umfahren.
- Sisikoner Tunnel
Mit dem 4442 Meter langen Sisikoner Tunnel von «Ort» im Norden bis «Gumpisch» im Süden soll in erster Linie das Dorf Sisikon vom Durchgangsverkehr entlastet werden.
- Offene Strecke «Ort»
Zwischen dem Morschacher Tunnel und dem Sisikoner Tunnel wird die offene Strecke «Ort» neu gebaut.
- Flankierende Massnahmen
Die Sanierung der bestehenden Axenstrasse (inkl. sämtliche Kunstbauten und Galerien) ist nicht Bestandteil des vorliegenden Projekts. Dafür wird später ein eigenes Projekt ausgearbeitet, dessen Zuständigkeit ebenfalls beim Bundesamt für Strassen ASTRA liegt. Bestandteil des Projekts Neue Axenstrasse sind hingegen die «Flankierenden Massnahmen Alte Axenstrasse», welche sicherstellen sollen, dass der Transitverkehr die Neue Axenstrasse benutzt.
- Finanzierung:
Die Gesamtkosten belaufen sich nach heutigem Kenntnisstand auf rund 980 Millionen Franken (Kostenstand 2013). Eingeschlossen sind dabei die Aufwendungen für die Flankierenden Massnahmen im Bereich der alten Axenstrasse. Darin nicht eingerechnet sind jedoch die Kosten für das Erhaltungsprojekt «Alte Axenstrasse», bei dem das ASTRA vor der Trägerschaftsänderung an die Kantone die heute bestehende Axenstrasse umfassend instand stellt.
Der Kanton Schwyz trägt 8 Prozent der Kosten des auf Schwyzer Boden liegenden Abschnitts. Der Kanton Uri 3 Prozent des auf Urner Boden liegenden Abschnitts. Da die Neue Axenstrasse zu rund 80 Prozent auf Schwyzer Kantonsgebiet liegt, ist der Anteil, den Schwyz zu übernehmen hat, auch wesentlich höher als jener des Kantons Uri. Schwyz beteiligt sich mit circa 60.8 Millionen, Uri mit circa 5.7 Millionen Franken am Projekt. Die Kosten für den Bund betragen rund 913.5 Millionen Franken.
Für weitere Informationen verweist der Referent auf die Homepage www.axen.ch.
Das ausgezeichnete Referat führte noch zu einigen interessanten Fragen aus dem Plenum. Mit einem starken Applaus und einem kleinen Präsent wurde das Referat verdankt.
Die Wochenberichtschreiberin Claudia Mattig