Partneranlass: Klassifikation Damian Meier

jeudi 19 février 2015 18:00-22:00, Kantonspolizei, Bahnhofstr. 7, 6431 Schwyz, und Hotel Wysses Rössli Schwyz
Conférencier(s): Rotarier Damian Meier
Organisateur(s):
  • Matthias Ehrler

T. Camenzind begrüsst zum heutigen Klassifikationsvortrag bei der Kantonspolizei Schwyz. Er entschuldigt, R. Betschart, welcher mit Grippe darnieder liegt und übergibt das Wort unserem heutigen Klassifikationsstar, Damian Meier. Er heisst uns herzlich willkommen und stellt seine Kollegen, Adjudant, Florian Grossmann, Chef Information und Prävention sowie Feldweibel, Markus Langenegger, Stv. Regionenchef Schwyz, zuständig für Sicherheit und Fahrzeuge vor. In drei Gruppen geniessen wir die Gastfreundschaft im Polizeigebäude.

Damian Meier informiert uns über sein Reich:

Auf dem Leitbild der Kapo SZ steht Sicherheit an oberster Stelle, einerseits als Wohlfühlfaktor für die Bevölkerung und andererseits als Standortvorteil.
316 Mitarbeitende sorgen im Kanton Schwyz für die Sicherheit. Mit dem Wachstum der Bevölkerung muss auch die Anzahl der Mitarbeitenden erhöht werden. 19 Mitarbeitende arbeiten im Stab, 65 in der Kommandoabteilung, 163 in der Sicherheit, 55 in der Kripo und 10 in der Information und Prävention. Es gibt Sondergruppen wie Diensthundeführer, Taucher und «Luchse».
Im Kommando, wie es in der Militär-, resp. Polizeisprache heisst, sind es die Offiziere, welche die oberste Führungsebene darstellen. Der Stv. von Damian Meier ist Hans Purtschert, ein altgedienter Profi.
Die Kapo SZ arbeitet nach Leistungszielen, z.B. die Interventionszeit dauert im Durchschnitt 14 Minuten. Will heissen, auch bei der Polizei wird viel «numbercrunching» und Administration betrieben.
Für die Presse gelten in dieser Branche die gleichen Vorgaben wie überall sonst auch. Damian Meier umschreibt es wunderbar: Blut, Busen und Büsi buhlen um die grösste Aufmerksamkeit.
Die Polizeiarbeit wird sich in Zukunft nochmals ganz verändern, dies vor allem im Rahmen der 24-Stunden-Gesellschaft und der Gewalt gegen Polizisten. Wahrscheinlich müssen auch im Kanton Schwyz in Zukunft in der Nacht doppelt so viele Polizisten im Einsatz sein wie am Tag. Die Verstädterung im äusseren Kantonsteil benötigt Verstärkung.
Viel mehr Mittel bindet die verunglückte Strafprozessordnung (Stichwort: Täterschutz). Dadurch hat die Bürokratie enorm zugenommen. Im Moment sind 50 Mitarbeitende im Bürodienst eingeteilt.  

Markus Langenegger erklärt den Sicherheit und Fahrzeugbereich:

Total sind 130 Fahrzeuge im Einsatz. Die Kapo SZ ist mit vier Stützpunkten dezentral organisiert, welche wiederum in entsprechende lokale Ortsposten unterteilt sind. Die Stützpunkte sind Schwyz, Lachen, Einsiedeln, Küssnacht. In speziellen Gebieten, welche nach eigenen Regeln funktionieren, gibt es auch noch Polizeiposten mit einer zuständigen Person vor Ort (Muotatal, Unteriberg). Wie hinlänglich bekannt, wurde der Sicherheitsstützpunkt in Biberbrugg damals bereits zu klein gebaut, heute müsste er dringend ausgebaut werden.
Bei der Sicherheitspolizei sind 18 Personen für den Bereitschaftsdienst in drei Schichten eingeteilt. Je 4 Personen übernehmen die Schicht um 4.30 Uhr, um 12.20 Uhr und um 20.00 Uhr. Diese Personen arbeiten 7 Schichttage mit je zwei gleichen Schichten und können anschliessend drei Tage ausspannen. Innerhalb dieser Schichten sind sie auf sich selber gestellt und beurteilen, ob sie weitere Hilfe benötigen. Jedes Auto ist mit Funk und vielen Sicherheitsfeatures ausgerüstet (Signale, Lampen, etc). Bei einer Signalisation auf der Autobahn werden mindestens 10 Signale/Lampen benötigt. All dies muss ständig im Kofferraum verstaut sein. Auch das Alkoholtestgerät sowie der Drogentest gehören zur Ausrüstung. Ab einer Angabe über 0.8 Promille Alkohol muss der Lenker im Spital einen Bluttest machen lassen. Die Sicherheitspolizei kann/muss während ihrem Einsatz 80% der anfallenden Arbeit erledigen. Im Einsatz in Schwyz sind 4 Volvos und 2 VW-Busse. 8-9 Hunde sind entweder als Schutzhunde oder Drogenhunde im Einsatz. Die Autos sind rund 3-4 Jahre im Einsatz, bis dann werden rund 300‘000 bis 400‘000 Kilometer gefahren. Gerade im Winter werden Quartiere überwacht, welche einbruchgefährdet sind. Ein Bus ist als Gefangenenbus umgerüstet. Dieser ist öfters in Goldau im Einsatz. Die dort aufgegriffenen Personen, meistens illegal eingewanderte, werden nach Biberbrugg, im Kanton Schwyz die einzig verfügbaren Zellen, gebracht.  
Bei der Sicherheitspolizei sind ca. 150 Personen beschäftigt.

Florian Grossmann arbeitet seit 35 Jahren bei der Kapo SZ und führt uns durch den Zentralendienst:

Er gibt uns wichtige Präventionstipps:

  • Reissveschluss der Handtasche ist geschlossen
  • Die Handtasche wird vorne getragen
  • Die Handtasche bleibt auf Frau und wird nicht offen im Einkaufswagen spazierengeführt oder an den Einkaufswagen gehängt
  • Handtasche muss mit auf die Toilette
  • Handtasche nie unbeaufsichtigt lassen
  • Im Portemonnaie nicht zuviel Bargeld mitführen
  • Einzahlungen nicht bar erledigen (Geld nicht bei der Bank holen und zur Post bringen)
  • Bei Fragen nach Münz, z.B. für’s Parking nicht das Portemonnaie öffnen. Ein Griff in den Hosensack genügt und soll auch nur Münz zum Vorschein bringen und keine Noten
  • Einbruch kann vermieden werden durch markieren von Anwesenheit, zB. Licht mit Zeitschaltuhr, Hund, etc.
  • Damit nach einem Einbruch schnelles Suchen möglich ist, sollten zuhause alle Wertsachen digital erfasst sein (Photo, Beschrieb, Seriennummer und Wert). Das macht die Arbeit der Polizei einfacher und erhöht die Chance, dass die Gegenstände noch vor dem Grenzaustritt abgefangen werden können.
  • Nicht auf Enkeltrickdiebe reinfallen. Opfer sind oft Frauen. Pro Jahr werden mit dem Enkeltrick 6-8 Millionen ergaunert.

Im Zentralendienst arbeiten die Mitarbeitenden 8.35 Stunden am PC (nur Pinkelpause und Essenspause in den Räumen sind erlaubt). Die Gespräche sind möglichst kurz zu halten, ein Leitfaden führt die Diensthabenden.
Im Kanton Schwyz sind 35 Frauen beschäftigt. Diese sind wichtig bei Sexualdelikten mit Kindern und bei Frauenkontrollen. Meistens sind gemischte Patrouillen unterwegs.
Als Souvenir erhalten alle Teilnehmenden einen Schlüsselanhänger. Theo bedankt sich bei den Herren Langenegger und Grossmann sowie bei Damian Meier. Wir konnten viel Neues erfahren und sehen.

Die Gruppe verschiebt sich Richtung Wysses Rössli zum Apéritif mit anschliessendem Nachtessen.
Vor dem Dessert ergreift M. Ehrler das Wort, um den Rahmen zum Klassifikationsvortrag zu öffnen, denn wir wollen noch etwas mehr zur Person Damian erfahren.

Klassifikationsvortrag von Damian Meier

Geboren am 22. Juni 1974 mit Hilfe von Vater und Mutter. Der Vater war Chefarzt im Spital Wollhausen. Sein Vater war schon in rotarischer Mission unterwegs, zurzeit noch als Ehrenmitglied im Rotaryclub Entlebuch. Auch der Vater war jeweils am Donnerstagmittag im Rotary. Damian war froh, damals im 2009 im Kanton Uri zuerst vom Rotary-Club als Mitglied angefragt zu werden (Uri ist eher Lions-lastig).
Damian wuchs mit drei Geschwistern auf. Verheiratet mit Judith Burri, auch Lehrerin, Eltern von drei Töchtern (2009, 2013, 2014). Sie haben sich an einem Jasstournier kennengelernt, wo Judith gegen seinen Vater gespielt hat und offensichtlich zweifach gewann. Vater und Mutter von Damian sind jetzt 83, resp. 82 Jahre alt. Das Elternhaus wurde kürzlich verkauft.
Zur Schule ging Damian in Wollhausen, dann in die Kanti nach Willisau und ins Lehrerseminar nach Hitzkirch, wo er 1995 das Primarlehrerpatent erwarb. Schon wieder eine Parallele: Heute ist die Polizeischule in Hitzkirch. Er war Lehrer in der 5. und 6. Klasse in Ruswil. Von 2000 bis 2004 studierte er Jus in Fribourg. Er absolvierte zahlreiche Praktikas (Amtsgericht Sursee, Amstatthalteramt Sursee, RHM Anwaltsbüro Meggen). Dann wurde er ausserord. Gerichtsschreiber im Kantonsgericht Sarnen und erwarb im 2007 das Anwaltspatent im Kanton Obwalden. Als ausserord. Gerichtsschreiber amtetete er in der verwaltungsrechtlichen Abteilung im Obergericht im Kanton Uri.
Nicht nur die berufliche Laufbahn wurde kontinuierlich aufgebaut, auch die Militärische sowie die Politische Karriere: Rekrutenschule, Offiziersschule, dann im Stab zum Hauptmann. Als Freisinniger wurde er 1995 Grossrat, resp. Kantonsrat im Kanton Luzern. Fraktionsleader, Präsident FDP Sursee. Aber das alles brachte kein Geld. Er musste seinen Unterhalt verdienen und wollte zur Polizei.
Per 1.7.08 wurde er Chef der Verkehrspolizei Kanton Uri mit einer Wohnung in Altdorf und später in Flüelen. Per 1.5.10 kam die Reorganisation der Bereitschafts- und Verkehrspolizei. Im Juni 2013 brachte eine Mediengeschichte zur 2. Gotthardröhre Wirbel ins Leben. Dazu muss man wissen, dass die 2. Röhre den ganzen Kanton Uri spaltet.
Er wollte Kommandant werden und als die Stelle in Schwyz frei wurde, meldete er sich und es stellte sich heraus, dass er der beste Bewerber war.

Matthias bedankt sich mit einem wunderschönen Frühlingsgruss bei Judith und Damian. Wir sind glücklich und dankbar, dass wir Damian und Judith bei uns im Club haben.
Nach dem Dessert beendet Theo den heutigen spannenden Abend und bedankt sich auch nochmals bei Damian und Judith.
 

Die Wochenberichtschreiberin A. Baumann

Dokumente im Anhang


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