s'Chlefele läbt

jeudi 28 février 2013 12:15, Hotel Wysses Rössli Schwyz
Conférencier(s): Röbi Kessler + Denise Schuler-Riedweg - Verein s'Chlefele läbt

Präsident Alois Knüsel freut sich zum heutigen Meeting Röbi Kessler und Denise Schuler-Riedweg vom Verein "s'Chlefele läbt" und als Interessierte Ursula Stoll zu begrüssen. Röbi Kessler konnte man/frau ja erst noch "als Kopf der Woche" im Boten wahrgenommen werden und bei Denise Schuler-Riedweg sei noch für Unwissende festgehalten, handelt es sich um die Tochter von Ady und Werner Riedweg. Bevor wir nun in's Chlefele eingeweiht werden, wünscht er uns allen einen guten Appetit.
 
Röbi Kessler eröffnet sein Referat mit spürbarer Begeisterung, welche ihn, Denise und andere Vereinsmitglieder auszeichnen. Der Verein kann in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiern und blickt mit einem 1964 ersten Preis-Chlefele auf eine lange Tradition zurück. Unser Rot. Markus Lacher ist seit den Anfängen im 1964 engagierter Preis-Chlefeler. Einzige Unterbrüche waren Militärdienst und Schwangerschaften, was auch wir sicherlich als entschuldigt gelten lassen.
 
Röbi Kessler und Denise Schuler engagieren sich zwecks Schulung des Chlefelens an Schulen und auch externen Kursveranstaltungen. Damit die Probelektion auch effektiv wirken kann, liegt für jeden von uns ein von der Sparkasse Schwyz gesponsortes Paar Chlefeli parat. Mit dem Lösen des Gummis gibt's dann kein Halten mehr, ja bis zum "Wirbeli", was gemäss Röbi Kessler, doch bereits zur hohen Kunst des Chlefelens gehört, steigern wir uns gemeinsam hoch. Mit gekonnten Beschreibungen der Hand- und Armausführungen coacht uns Röbi Kessler, so kann das "Wirbeli" mit einer Schlüsseldrehung im Schlüsselloch verglichen werden. Damit wir uns zwischendurch auch wieder auflockern können, gibt's mit dem Ordonanzmarsch im 4-Klang eine bewundernswerte und mitreissende Einlage von Rot. Markus Lacher und Denise Schuler, welche wir mit Applaus verdanken.
 
Die Chlefeli können als Selbstklang-Instrument mit Gegenschlagplatten bezeichnet werden. Zu den langjährigen verwendeten einheimischen Hölzern haben sich etliche ausländische dazugesellt. Und jedes Holz sein eigener Klang. Dass ein Anbrennen zu besseren Klängen führe, sei nicht bewiesen und seit wann das Chlefelen praktiziert werde, sei nicht klar bestimmbar. Es existieren kaum Aufzeichnungen. Im Berner Münster jedoch gibt es eine von 1522 stammende Wandschnitzerei mit einem Chleferler. Ursprünglich wurde in der ganzen Schweiz der Brauch gelebt, was sich jedoch heute stark auf die Umgebung um Schwyz, Muotathal und Brunnen beschränkt. Aber auch im süddeutschen Radolfzell kann während der Fasnachtszeit den Klängen gelauscht werden.
 
Und schliesslich üben wir nochmals und steigern uns mit "Wirbeli" und Vers.
 
d'Mülleri hät – sie hät
d'Mülleri hät – sie hät
d'Mülleri hät i'd Suppe geschissä
und dä Chatz dä Schwanz abbissä
d'Mülleri hät – sie hät
d'Mülleri hät – sie hät
 
Unser Präsident Alois Knüsel bedankt sich begeistert und hält fest, dass auch nicht Musikalische in der Gruppe mit Chlefelen zu einem tollen Klangerlebnis beitragen können. So bleibt auch der anerkennungswerte Einsatz von Röbi Kessler und Denise Schuler für den Erhalt dieses Brauchtums zu erwähnen. Rot. Ady Riedweg erinnert, dass Max Felchlin, seines Zeichens ein grosser Kulturförderer, die Idee und die nötigen Finanzen zum Preis-Chlefelen beigebracht hatte.
Somit ist und kann das süsse Felchlin Dankeschön für die heutigen Referenten ja nur richtig sein.

Rot. Corinna Strickler